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Einweihung

03.11.2018

Wulmstorf weiht das „Dörphus“ ein

In Wulmstorf ist über zwei Jahre mit dem ungebauten Dorfgemeinschaftshaus ein neuer Mittelpunkt für die Ortschaft entstanden. Und das auch, weil die Bürger finanziell und tatkräftig mitgeholfen haben.

Ein Haus für die Dorfgemeinschaft ist in der Ortschaft Wulmstorf in der Samtgemeinde Thedinghausen entstanden. Das „Dörphus“, wie es künftig heißt, beheimatet neben dem Dorf- und dem Schützenverein ab sofort auch andere Gruppen. Mit einer Feierstunde wurde das Gebäude am Sonnabend eingeweiht.

Anstoßen auf das Erreichte: Schießwart Alfred Gehrke, Schützenvereinsvorsitzender Gerhard Körn, Thomas Metz, Vorsitzender des Dorfvereins, und sein Stellvertreter Heiko Meyer. (Björn Hake)

Die Gesamtkosten für Erwerb und Umbau betrugen letztlich 111 000 Euro, welche aus Spenden, Eigenmitteln sowie einem Zuschuss der Gemeinde aufgebracht wurden. „Wir sind stolz, sagen zu dürfen, dass wir keinen Kredit aufnehmen mussten“, stellte Thomas Metz, der Vorsitzende des Dorfvereins fest. Entstanden sind in dem Gebäude unter anderem ein Saal und ein Klubraum für kleinere Veranstaltungen.
Schon lange hatte der Wunsch nach einem Treffpunkt im Dorf bestanden, wo alle Vereine, Gruppen und Einwohner gemeinsam feiern, spielen, lernen, musizieren und klönen können. Erst 2015 kam es zu Gesprächen mit dem Schützenverein, der nicht wusste, wie es nach dem Auslaufen des Pachtvertrages für den Schießstand neben Bäckers Gasthaus weitergehen sollte. Für die Immobilie, die Anfang 2016 erworben wurde, hatte der ortsansässige Architekt Hermann Meyer einen Entwurf verfasst, wie das Gebäude mit möglichst geringem Aufwand seiner neuen Funktion gerecht werden könnte. Verteilt auf zwei Jahre sagte die Gemeinde Thedinghausen Mittel von insgesamt 30 000 Euro zu. Damit konnte zur Tat geschritten werden.
Einschränkungen für Schützen
Der Schützenverein musste sich lediglich einschränken und sein Angebot reduzieren. Von den sechs Luftgewehrständen sind nur noch vier mit elektrischen Zuganlagen übrig geblieben. „Weil wir sonst keine Stellfläche, unter anderem für Waffenschränke, gehabt hätten“, erklärte Schießwart Alfred Gehrke. Auf das Kleinkaliber-Schießen muss künftig an diesem Ort verzichtet werden. „Zehn Prozent der Mitglieder haben wir dadurch verloren“, berichtete der Vorsitzende Gerhard Körn. „Diese Leute haben gesagt, dass es ohne Kleinkaliber-Bahn kein Schützenverein mehr wäre.“ Für diese Waffenart nutzt der Schützenverein Wulmstorf, der 100 Mitglieder zählt, jedoch nun die Anlagen der Nachbarklubs in Intschede und Morsum. Außerdem ist eine Bogenabteilung entstanden, die am Einweihungstag ihren Sport vorstellte. Hierbei vertrat der zweite Vorsitzende Josef Reicksmann den Bogenreferenten Patrick Liebe.
„Was lange währt, wird endlich gut“ – so stand es in der Einladung zur Einweihung, die von unzähligen Einwohnern wahrgenommen wurde. Vertreter der Gemeinde und der beteiligten Firmen zählten zu den Gästen, die sich ein Bild davon machten, was aus der alten Schießhalle aus dem Jahr 1963 so geworden ist. In hellen Farben präsentieren sich Saal und Klubraum. Neu sind Fenster und Eingangstür. Die Decke wurde isoliert und eine Fußbodenheizung eingebaut. Statt eines Ölofens sorgt nunmehr eine Gastherme für die nötige Wärme. Entstanden sind eine Küche und ein Lagerraum. Applaus brandete auf, als Thomas Metz auf die Spenden der Dorfbevölkerung hinwies und Aktionen der beiden Vereine – Schrottsammelaktion und Kuchenverkauf beim Ölmühlenfest – lobte. Auch die Jagdgenossenschaft hatte ihren Teil zu den Kosten beigetragen. Die Räumlichkeiten nutzen werden nunmehr neben den Schützen und dem Dorfverein auch die Brieftaubenzüchter, die Theatergruppe, der Ernteklub, der Schulverein Morsum und der Hegering sowie die plattdeutsche Kindergruppe. Alles in allem ist hier ein Treffpunkt für die unterschiedlichsten Aktivitäten entstanden. Das „Dörphus“ bildet den neuen Dorfmittelpunkt.
„Wir sind noch nicht fertig, aber so können wir das Dörphus nutzen und weiterentwickeln“, erklärte Metz. Mit einer Bilderschau zeigten die Verantwortlichen den Baufortschritt und gleichzeitig die vielen freiwilligen Helfer, die das Projekt ermöglicht haben. Mit einer Kaffeetafel ging es anschließend zum gemütlichen Teil über. An einem Tag, an dem eine Ortschaft stolz auf das Neugeschaffene war und sein durfte.

Quelle: weser-kurier.de / 04.11.2018

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